Krankheitsanzeichen bei Kindern

Achten Sie auf Krankheitsanzeichen bei Ihrem Kind! Sie sollten sie möglichst früh erkennen und zwischen schweren und leichten Störungen unterscheiden können. Harmlose Beschwerden kann man selbst behandeln, bei ernsthaften Erkrankungen oder im Zweifelsfall sollten Sie sofort ärztlichen Rat holen.

Unter anderem können folgende Befindlichkeitsstörungen bei Kindern auftreten:

 

Zahnschmerzen

Entzündungen und Schwellungen im Zahnbereich, welche von heftigen Schmerzen begleitete sind, stellen Notsignale unserer Zähne dar. Auch wenn die Zähne kommen tut es weh, da es zunächst zu einem Spannungsgefühl in der Schleimhaut und beim Durchbruch der Zähne zu kleinen Zahnfleischverletzungen kommt.

  • Es hilft, wenn kleine Kinder auf Hartes beißen (z. B. Beißringe, Brotrinde, Karottenschnitzel oder Selleriestangen). Veilchenwurzel oder Kalmuswurzel aus der Apotheke enthalten natürliche, schmerzlindernde Stoffe, die beim Kauen zur Wirkung kommen.

  • Mundgele und homöopathische Mittel (z. B. Tropfen, Zäpfchen) helfen ebenfalls gegen Zahnschmerzen.

  • Legen Sie Ihrem Kind Kräuterkissen mit Thymian, Lavendel und Kamille auf die Wangen.

  • Achten Sie darauf, dass der Kopfpolster nicht mit Daunen gefüllt ist.

  • Wenn sich unter einem Zahn ein Abszess gebildet hat (Entzündung) helfen – bis zum Zahnarztbesuch – Eisbeutelauflagen und das Lutschen von Eiswürfel.

  • Nur nach Rücksprache mit Ihrem Arzt/Ihrer Ärztin oder ApothekerIn können Sie im Bedarfsfall Schmerzmittel, die für Kinder geeignet sind, verabreichen.

 

Appetitlosigkeit

Mangelnder Appetit kann vielfältige Ursachen haben: Ängste, Sorgen, Mangel an Magensäure, Entzündungen im Magen-Darm-Trakt, Infektionskrankheiten mit Fieber und Durchfall, etc. Wenn der Zustand länger als 3 Tage anhält und/oder Ihr Kind deutlich abgenommen hat, sollten Sie Ihren Arzt kontaktieren. Ängste, Sorgen, Mangel an Magensäure, Entzündungen im Magen-Darm-Trakt, Infektionskrankheiten mit Fieber und Durchfall könnten hierfür die Ursache sein.

  • Machen Sie sich keine Gedanken, wenn Ihr Kind einmal nicht so viel isst, aber sorgen Sie in dieser “Phase” für ausreichende Flüssigkeitszufuhr (z. B. 100%ige stark verdünnte Frucht- und Obstsäfte, Wasser, Mineralwasser, ungesüßte Tees).

  • Bewegung an der frischen Luft macht hungrig.

  • Probieren Sie aus, die Speisen auf dem Teller lustig anzurichten.

  • Frische Kräuter (Basilikum, Thymian, Gelbwurz) steigern den Appetit.

  • Süßigkeiten, Limonaden und Fruchtnektare sollten als Zwischenmahlzeit möglichst vermieden werden, da diese einerseits den Appetit hemmen und andererseits kaum Nährstoffe liefern.

  • Achten Sie darauf, dass Ihr Kind vor dem Essen nicht so viel trinkt, damit der Magen nicht voll ist.

 

Bauchschmerzen

Versuchen Sie zunächst die Ursachen, Dauer, Symptome, Intensität sowie genaue Lokalität der Bauchschmerzen zu ergründen. Wenn starke Bauchschmerzen sehr plötzlich auftreten, über einige Stunden anhalten, der Bauch sich hart anfühlt, Schmerzen beim Tasten auftreten und gleichzeitig erbrochen wird, sollten Sie sofort einen Arzt aufsuchen.Mit einem Belastungstest können Sie eine Blinddarmentzündung erkennen: Ihr Kind soll sich auf die Zehenspitzen stellen und dann mit voller Kraft wieder mit den Fersen auf dem Boden aufsetzen, hat es dabei in der Bauchgegend Schmerzen kann es sich um eine Blinddarmentzündung handeln.

Haben Sie gefährliche Erkrankungen, wie Blinddarmentzündung (s.o.) oder Darmverschluss ausgeschlossen, können Sie mit folgenden Tipps die Schmerzen lindern:

  • Mit einer Wärmeflasche können Sie den Bauch entspannen und beruhigen.

  • Bei Oberbauchbeschwerden (Krämpfe, Koliken) eignen sich pflanzliche Präparate mit krampflösenden oder bitterstoffhaltigen Pflanzen wie z. B. Anis, Kamille, Kümmel, Löwenzahn, Melisse, Pfefferminze, Salbei und Schafgarbe.

  • Ein Magen-Darm Tee aus Baldrianwurzel, Käsepappel, Kümmel, Pfefferminzblättern und Kamillenblüten kann die Bauchschmerzen lindern.

  • Geben Sie Ihrem Kind leicht verdauliche Kost (Brei, Gemüsesuppe).

 

Blähungen

Im Darm entstehen durch den Verdauungsvorgang größere Mengen unterschiedlicher Gase. Speisen wie Kohl, Hülsenfrüchte (v.a. Bohnen), Zwiebel, Vollkornbrot, Müsli, rohes Obst, kalte, kohlensäurehaltige Getränke, Luftschlucken sowie Nervosität oder Verdauungsschwäche können Blähungen verursachen.

  • Achten Sie darauf, dass Ihr Kind beim Essen Ruhe hat und sorgfältig kaut.

  • Bereiten Sie, je nach Wunsch des Kindes, Speisen mit verdauungsfördernden Gewürzen (z. B. Kümmel, Fenchel, Anis, Majoran) oder verdauungsfördernden Früchten (Ananas, Papaya etc.) zu.

  • Ziehen Sie Ihrem Kind bequeme, nicht zu enge Kleidung an.

  • Eine Wärmeflasche auf den Bauch gelegt oder ein feuchter Wickel (warmes feuchtes Tuch, dann ein trockenes Tuch darüber legen und mit einer Wärmeflasche bedecken) kann Linderung verschaffen.

  • Eine Bauchmassage im Uhrzeigersinn bringt meist Besserung.

  • Tees aus Fenchel, Anis und Kümmel wirken der Blähung entgegen – die Früchte sollten vor dem Übergießen zerstoßen oder mittels einer Mühle gemahlen werden. Bei Blähungen mit Krämpfen hilft zusätzlich ein Pfefferminztee.

  • Außerdem erhalten Sie in unserer Apotheke Arzneimittel mit entblähender Wirkung.

 

Schlafstörungen

Körperliche oder seelische Beschwerden können Schlafstörungen verursachen. Im Wesentlichen kann man zwischen Schwierigkeiten beim Einschlafen, Durchschlafstörungen und frühzeitigem Aufwachen unterscheiden.

  • Sorgen Sie dafür, dass sich das Kind ausreichend an frischer Luft bewegt.

  • Vermeiden Sie TV und PC vor dem Schlafengehen. Kino- bzw. Fernsehfilme sind generell dem Alter entsprechend auszuwählen.

  • Bereiten Sie dem Kind einen Baldrian-, Melissen- bzw. Hopfentee zu (nicht mehr zuckern, wenn die Zähne schon geputzt wurden.)

  • Legen Sie ein Einschlafritual fest, das Sie jeden Abend durchführen: Das Kind sollte sich z.B. zu einer bestimmten Zeit waschen und die Zähne putzen, dann könnten Sie Ihrem Kind eine Gute Nacht Geschichte vorlesen oder eine Kassette mit entspannender Musik einlegen.

  • Geben Sie Ihrem Kind keine schweren Mahlzeiten zum Abendessen.

  • Beruhigend und einschlaffördernd wirken Kräuterkissen mit einer Füllung aus Hopfenzapfen, Johanniskraut oder Lavendelblüten.

 

Kopfschmerzen

Es gibt viele Auslöser für Kopfschmerzen: Hunger, Müdigkeit, Wetter, Chemikalien, Erkältung, Zahnschmerzen, Nahrungsmittelunverträglichkeit, Überanstrengung,etc.

So können Sie Kopfschmerzen bei Ihrem Kind lindern:

  • Sorgen Sie für genügend Schlaf und Entspannung. Ein Spaziergang an der frischen Luft wirkt oft Wunder.

  • Schauen Sie darauf, dass Ihr Kind genügend trinkt.

  • Das Rauchen vor dem Kind und in den gemeinsam benützten Räumlichkeiten muss eingestellt werden.

  • Reiben Sie Stirn, Schläfen und Nacken mit ein paar Tropfen 10%igem Rosmarin-, Pfefferminz- oder Nelkenöl bzw. mit Melissengeist ein.

  • Kalte Umschläge (z. B. mit Topfen) im Stirn- oder Nackenbereich sowie Akupressur bringen Erleichterung.

  • Testen Sie aus, ob Ihr Kind nachdem es bestimmte Lebensmittelgegessen hat (z. B. Käse, Schokolade) Kopfschmerzen bekommt.

  • Nur nach Rücksprache mit Ihrem Arzt/Ihrer Ärztin oder ApothekerIn können Sie im Bedarfsfall Schmerzmittel, die für Kinder geeignet sind, verabreichen.